Antisemitismus ist in Deutschland zuletzt immer deutlicher spürbar geworden. Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die Lage für Jüdinnen und Juden noch weiter zugespitzt. Auch in Hamburg erleben sie seither vermehrt Anfeindungen und fühlen sich unsicher. Die Hamburger „Dunkelfeld“-Studie aus dem Jahr 2024 hat ergeben, dass 77 Prozent der zwischen November 2023 und Februar 2024 befragten Jüdinnen und Juden in den vorangegangenen zwölf Monaten antisemitische Vorfälle erlebt haben.
Welche politischen und religiösen Einstellungen stecken hinter diesen Anfeindungen? Hat die Hamburger Landesstrategie mit ihren 150 Maßnahmen gegen Antisemitismus Wirkung gezeigt? Wie kann ein respektvolles Miteinander von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen gestärkt werden?
Darüber diskutieren Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, Yasmin El-Menouar, Expertin für Religion und kulturelle Vielfalt und Stefan Hensel, bis Ende 2025 Antisemitismusbeauftragter der Stadt Hamburg.
Es moderiert die Journalistin Vivien Leue.
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Gäste
Shlomo Bistritzky wurde in Jerusalem geboren und wuchs im Norden Israels auf. Nach dem Studium in New York, Manchester und Berlin erhielt er die Ordination als Rabbiner. 2003 kam er nach Hamburg. Rabbiner Bistritzky ist unter anderem Kaschrut-Experte. Er prüft Produkte von Firmen in und um Hamburg und erteilt Koscher-Zertifikate. Seit Ende 2011 ist Shlomo Bistritzky Landesrabbiner von Hamburg.
Die promovierte Sozialwissenschaftlerin Yasemin El-Menouar ist Senior Expertin bei der Bertelsmann Stiftung. Sie leitet das Religionsmonitor-Projekt und erforscht, wie gesellschaftliches Zusammenleben in religiöser und kultureller Vielfalt gelingen kann. Dabei untersucht sie, welche Werte verbinden, wo Spannungen entstehen – und was Vertrauen stärkt oder belastet.
Stefan Hensel ist Diplom-Pädagoge, Unternehmer und Gründer mehrfach ausgezeichneter Kindergärten. Er lebte mehrere Jahre in Israel und war von 2014 bis 2021 Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hamburg (DIG). Als erster Beauftragter für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus in Hamburg prägte er das Ehrenamt von Juli 2021 bis Ende 2025 maßgeblich. Zudem ist er Mitglied der jüdischen Gemeinde der Hansestadt.
Moderation
Vivien Leue ist in Berlin (West) geboren und aufgewachsen. Sie hat ein Magisterstudium der Geschichte, Lateinamerikanistik und Jura in Mainz, Madrid und Berlin abgeschlossen. Später folgte ein zweites, berufsbegleitendes Wirtschaftsstudium an der Fernuniversität Hagen. Sie absolvierte bei der Deutschen Presse-Agentur ein Volontariat. Seit 2009 arbeitet Vivien Leue beim Deutschlandradio (Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova), seit 2014 als freie Korrespondentin für Nordrhein-Westfalen.
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Foto: picture alliance / dpa / Jonas Walzberg
Kursnummer:
383601
Datum:
28.01.2026
Kosten:
kostenlos
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