Die Ausstellung widmet sich einem Thema, das die Bundesrepublik seit ihrer Gründung begleitet: rechter Terror. Über Jahrzehnte hinweg war das Thema von Wegsehen, Ausblenden und Vergessen geprägt. Seit 2021 bereiste der Fotograf Mark Mühlhaus mehr als 30 Orte in ganz Deutschland, an denen rassistische oder antisemitische Taten von Rechtsterrorist*innen, Neonazis, Skinheads oder gewaltbereiten Jugendlichen verübt wurden. Seine Kamera richtete er dabei auf alltägliche Plätze: Straßen und Häuserzeilen, Uferpromenaden, Landstraßen oder Badeseen. Es sind Orte, die uns im Alltag vertraut erscheinen und gerade deshalb erschrecken, wenn in zugehörigen Texten ihre verborgenen Geschichten ans Licht treten.
Die Ausstellung zeigt 35 Fotografien von Orten, zu denen jeweils eine Gewaltgeschichte gehört. Durch ihre scheinbare Normalität fordern sie die Besucher*innen heraus, genau hinzusehen. Ergänzt werden die Fotografien durch Hörstücke, in denen Überlebende und Betroffene rechter Gewalt selbst zu Wort kommen. Ihre Stimmen geben unmittelbare Einblicke in die Auseinandersetzung mit den erlittenen Anschlägen, Übergriffen und Attacken und zeugen von den tiefen Spuren, die diese Taten in ihrem Leben hinterlassen haben. Sie fordern die Besucher*innen heraus, sich mit den realen Folgen rechten Terrors auseinanderzusetzen.
Durch ihre dreisprachige Gestaltung in Deutsch, Englisch und Türkisch ist die Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich. Auch Schüler*innen sind ausdrücklich angesprochen, denn das Wissen um die Kontinuität rechter Gewalt ist entscheidend, um Gegenwart und Zukunft demokratisch zu gestalten. Die Ausstellung zeigt, dass rechte Gewalt kein Randphänomen der Geschichte ist, sondern Teil der gesellschaftlichen Realität – damals wie heute.
Die Ausstellung ist vom 20. November 2025 bis zum 10. Februar 2026 von 09:30 bis 16:00 im Foyer der Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu sehen. Der Eintritt ist frei.
„Un|sichtbarer Terror. Orte rechter Gewalt in Deutschland“ ist eine Ausstellung des NS-DOK in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Zur Ausstellung gehört eine Webseite https://unsichtbarer-terror.de/
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Kursnummer:
383335
Datum:
20.11.2025–10.02.2026
Kosten:
kostenlos
Hamburg Vernetzt gegen Rechts | Koordinierungsstelle des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus in Hamburg (BNW)
Neumühlen 16- 20
22763 Hamburg
Telefon: 040 42863-3625
E-Mail: vernetztgegenrechts@lawaetz.de
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